21 Tote bei Massenpanik auf Loveparade: Der Augenblick, als die Katastrophe begann

Nur ein Sicherheitsmann kämpft sich durch die Massen

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Foto: coremedia

Loveparade, Duisburg, Samstag kurz vor 17 Uhr: In diesem Augenblick entscheiden wenige Meter über Leben und Tod. Es ist der Augenblick, an dem die Massenpanik ausbricht. Kurz darauf sterben 16 Menschen einen qualvollen Erstickungstod. Fünf weitere erliegen ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Nur wenige Minuten vorher stehen die Menschen zwar dicht an dicht. Doch noch läuft der Strom Richtung Partygelände. Raver aus ganz Europa, sie freuen sich auf die Party, warten geduldig in dem Massen, dass es vorwärts geht. Doch dann kippt die Situation: Plötzlich nimmt der Druck der Masse zu, die Menschen werden mit ungeheurer Kraft aneinander gepresst.

Fotos zeigen: Verzweifelt reißen sie ihre Arme in die Luft, versuchen der brutalen Enge zu entfliehen. Die Menschenmasse hat sich zu einer tödlichen Presse verwandelt.

Für die Männer und Frauen mitten in dem Menschenknäuel gibt es keine Flucht. Wer nicht stark genug ist, oben zu bleiben, wird nach unten gedrückt. So wie die junge Frau links unten im Bild. Nur ihr Kopf und ihr linker Arm ragen aus der Masse. Sie schreit vor Schmerz, droht jeden Moment zu Boden gerissen zu werden. Sie hat panische Angst.

In dem Todesstrudel kämpf jeder um sein eigenes Leben. Ein Sicherheitsmann (im hellblauen T-Shirt) versucht dennoch zu ihr zu gelangen, um sie herauszuziehen.

Vor ihm werden die Besucher hilflos aneinander gepresst. Hinter ihm hat sich ein rettender kleiner Platz gebildet. Ein Besucher (im grauen T-Shirt) bietet all seine Kraft auf, um diesen kleinen Freiraum zu halten.

Denn längst gibt es Opfer, die sich nicht mehr auf den Beinen halten können, zu Boden sinken. Sie müssen um jeden Preis herausgeholt werden, sonst ersticken sie.

Für 21 Menschen kommt jede Hilfe zu spät. 13 Frauen und acht Männer wurden zerquetscht, zertreten oder ersticken. Mehr als 500 Menschen erleiden Knochenbrüche, Prellungen, Wunden am ganzen Körper. Tausende werden den Schrecken und die Todesangst jener Augenblicke nie vergessen.

Am Samstag wird es eine offizielle Trauerfeier in Duisburg geben. Sie findet in der Salvatorkirche statt und wird auf Leinwände in das Stadion des MSV Duisburg übertragen.